Vis à vis - Sankt Hedwigs-Kathedrale eröffnet nach langer Renovierung
Sechs Jahre hat die Renovierung gedauert, nun ist die Wiedereröffnung der St. Hedwigs-Kathedrale. Der Innenraum wurde völlig verändert, denn es sollte ein offener und einladender Ort entstehen, sagt Dompropst Tobias Przytarski. Von Vera Kröning-Menzel
Nach sechs Jahren Renovierung und Umbau eröffnet am 24.11. die katholische Sankt Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte wieder. Bei dem 44 Millionen Euro teuren Projekt wurde auch die markante Öffnung im Boden zur Unterkirche geschlossen. Das rief große Proteste hervor, denn die galt als Charakteristikum der Kirche.
Sie erschwerte aber aus Sicht des Erzbistums den Ablauf des Gottesdienstes. Für Dompropst Tobias Przytarski, einer der Bauherren, war der Umbau die Anpassung an das 21. Jahrhundert. Die Renovierung habe sich gelohnt, denn es sei gelungen, einen "sehr überzeugenden, modernen Kirchbau in dieses schöne alte Gebäude zu bringen. Ein Raum, der, glaube ich, viele ansprechen wird."
Przytarski: Hätten ohnehin in Kathedrale investieren müssen
Ein Vorteil der vielen Auseinandersetzungen rund um die Renovierung sei, dass sich viel mehr Menschen mit der Kathedrale auseinandergesetzt hätten als vorher - "auch in der Stadtgesellschaft ist sie bekannter geworden". Przytarski betont, dass Sankt Hedwig nicht nur die Kathedrale für Katholiken in Berlin sei, sondern auch in Brandenburg und Vorpommern. "Ich glaube, das Ergebnis wird auch den Brandenburger überzeugen. Natürlich verstehe ich manche Kritik an den hohen Ausgaben. Allerdings hätten wir einen Großteil dieses Betrages ohnehin investieren müssen." Die Kathedrale sei in einem sehr schlechten Zustand gewesen.