Vis à vis - Warum der Baustellen-Stopp bei der Bahn nur kurzfristig ist
Damit die Fußballfans pünktlich zu den EM-Spielen kommen, hat die Bahn fast alle Baustellen eingestellt. Direkt nach der Meisterschaft beginnt aber eine Sanierung, die es so noch nicht gegeben hat - und das ist erst der Anfang, sagt Berthold Huber von der Bahn. Von Jan Zimmermann
Bahnkunden mussten in den vergangenen Jahren immer mehr Geduld entwickeln. Wer im Fernverkehr unterwegs ist, freut sich, wenn das eigentlich Normale passiert: Der Zug kommt pünktlich am Ziel an. Es gibt mehrere Gründe dafür, aber der wichtigste ist vermutlich das marode Netz.
Verheerende 30 Jahre bei der Bahn
Nach der Fußball-Europameisterschaft will die Bahn in den kommenden Jahren zentrale Abschnitte nach und nach sanieren. Warum ist die Infrastruktur seit 30 Jahren nicht mit genügend Sorgfalt erneuert worden? Der zuständige Vorstand der Bahn, Berthold Huber, erklärt es so: "Wir sind abhängig davon, wie viel Mittel wir zur Verfügung gestellt bekommen, die Infrastruktur zu sanieren und vor allem nachhalte zu erneuern." Man habe in den vergangenen 30 Jahren weniger erneuert als alt geworden ist.
Infrastruktur nicht ernst genug genommen
Nun sei man aber in eine Falle getappt, so Huber. Denn Infrastruktur sei geduldig. Lange habe man gedacht: Es geht noch irgendwie. "Aber jetzt geht's halt nicht mehr."