Interview - Stadler-Chef Mikolčić gibt Standort-Garantie bis 2032
Stadler schließt sein Werk in Berlin-Pankow nun doch nicht. Geschäftsführer Jure Mikolčić erklärt, dass das nur durch Zugeständnisse der Belegschaft möglich gewesen sei.
Das Schweizer Unternehmen Stadler ist seit 25 Jahren ein wichtiges Unternehmen in Berlin und Brandenburg. Im Werk in Pankow arbeiten beispielsweise 1700 Menschen. Produziert wird dort unter anderem eine U-Bahn-Baureihe für die BVG. Seit Februar war Stadler in den Schlagzeilen. Denn trotz guter Auftragslage hieß es: Der Standort in Berlin sei gefährdet.
Nun scheint die Zukunft des Stadler-Werks in Berlin gesichert. Jure Mikolčić, Geschäftsführer Stadler Deutschland, erklärt, was überhaupt das Problem war: "Die externen Herausforderungen, […] die Lieferkettenprobleme, der Angriffskrieg in der Ukraine, geopolitische Krisen, die Rahmenbedingungen, die wir im Markt vorfinden, die haben uns besonders hart getroffen."
Arbeitnehmer arbeiten mehr bei gleichem Lohn
Jetzt konnte man sich doch einigen. Doch dafür, so Mikolčić, hätten auch die Arbeitnehmer ihren Teil beitragen müssen, "um diesen Standort jetzt frühzeitig nachhaltig für den internationalen Markt aufzustellen. Das haben wir sehr zeitnah adressiert."
So kann Stadler jetzt eine Standortgarantie bis 2032 aussprechen, so der Geschäftsführer: "Wir haben uns auch für eine Beschäftigungssicherung in einer ersten Phase bis März '29 ausgesprochen. Was wir natürlich dann auch gefordert und am Ende des Tages auch zugesagt bekommen haben: Eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich – das ist schon etwas, was wir hier unseren Kolleginnen und Kollegen abfordern."