Katrin Göring-Eckardt (Grüne) bei der Leitung einer Bundestagssitzung in Berlin (Bild: picture alliance/dts-Agentur)
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Interview - Göring-Eckardt (Grüne) kritisiert Abschiebedebatte um Syrer

Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) hat die Diskussion um Rückführungen von Syrern anderthalb Tage nach dem Sturz des Assad-Regimes kritisiert. Das sei eine "unangemessene innenpolitische Debatte".

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt von Bündnis 90/Die Grünen, hat vor einer vorschnellen Diskussion über Abschiebungen syrischer Asylbewerber gewarnt. Die Debatte beginne zu früh: "Ich finde das nach anderthalb Tagen eine unangemessene innenpolitische Debatte. Viele der Syrerinnen und Syrer, die bei uns sind, die in den Nachbarregionen sind, erwägen, dass sie so schnell wie möglich in ihr Land zurückwollen. Aber die Vorstellung, dass wir (...) als Erstes, ich sage es mal ganz platt, den Kindern, die hier in die Schule gehen, sagen, aber ihr müsst jetzt übermorgen zurückkehren, führt natürlich zu einer Unsicherheit, die ich nicht sehr sinnvoll finde."

Göring-Eckardt: Rückführungsdebatte wird geführt - aber nicht jetzt


Göring-Eckardt sagt weiter, dass nach dem Sturz des Assad-Regimes die Debatte über Rückführungen geführt werden müsse - aber nicht sofort: "Selbstverständlich wird es so sein, dass, wenn das ein sicheres Land ist, dass dann Menschen zurückkehren sollen und auch werden. Und das ist eine Debatte, die wir dann führen können, aber nicht anderthalb Tage, nachdem in einer großen Instabilität und in einer großen Hoffnungsperspektive erst mal geschaut werden muss, was da wirklich passiert."

Deutschland kann Syrien bei Stabilisierung unterstützen


Die Grünen-Politikerin meint, Deutschland könne Syrien bei der Stabilisierung unterstützen, mehr aber auch nicht: "Wir sollten alles unterstützen, was in Richtung Freiheitsstabilität und demokratischer Verhältnisse geht in Syrien. Wir sollten aber nicht denken, dass wir jetzt diejenigen sind, die diesen Konflikt lösen können. [...] Wir können schauen, dass diejenigen, die sich für ein freiheitliches Syrien einsetzen, unterstützt werden. Das ist, glaube ich, das, was wir im Moment machen können."

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