Interview - Strack-Zimmermann (FDP): Ampel kann nicht wie bisher weitermachen
Mit seinem Grundsatzpapier zur Wirtschaftspolitik hat FDP-Chef Christian Lindner für Wirbel gesorgt. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) betont, ihre Partei wolle an der Ampel festhalten. Sie bedauere, dass sich die Partner so schwertun würden.
Der Streit in der Ampel-Regierung scheint festgefahren zu sein. In gleich mehreren Gesprächen der Parteispitzen sollen Auswege gefunden werden. SPD-Chef Lars Klingbeil spricht von einer "Woche der Entscheidung". In der Union mehren sich die Stimmen für vorgezogene Neuwahlen.
Die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann hofft allerdings auf einen Fortbestand der Ampel. Ihre Partei wolle an dem Bündnis festhalten, sagt sie. Sie habe aber Verständnis dafür, dass die Leute "die Nase voll haben". Die Regierungsparteien würden sich extrem schwer miteinander tun.
Strack-Zimmermann: Deutschland gibt kein gutes Bild ab
Die Parteispitzen hätten nun Maximalforderungen gestellt - so auch Christian Lindner mit seinem Grundsatzpapier zur Wirtschaftspolitik. Darüber müsse man in der Ampel miteinander sprechen. Denn: "So wie bisher können wir in der Tat nicht weitermachen." Angesichts der internationalen Herausforderungen gebe Deutschland kein gutes Bild ab. "Wir haben einen Krieg in der Ukraine, in den USA stehen Wahlen bevor - die Welt wartet nicht, bis die Bundesregierung sich sortiert hat."
Sie habe sich vom Zusammenschluss dieser sehr unterschiedlichen Parteien mehr versprochen, räumt Strack-Zimmermann ein. Es sei aber sehr schwer bis gar nicht möglich, liberale Politik mit zwei linken Partnern durchzusetzen.