Ein Demonstrant bei einer pro-palästinensischen Demonstration in Berlin
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Interview - Musharbash (SPD): "Israel muss Besatzung beenden"

Am Montag jährt sich der Überfall der Hamas auf Israel. Nazih Musharbash (SPD), Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, fordert in dem Konflikt mehr Druck der Bundesregierung.

Der 7. Oktober 2023 habe vieles verändert - auch in Deutschland, sagt Nazih Musharbash, Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG). Von allen Menschen werde nun erwartet, sich klar zu einer der beiden Seiten zu bekennen - man müsse entweder für Israel oder für die Palästinenser sein. Doch das sei falsch. "Wir müssen alle gemeinsam uns für den Frieden einsetzen", so Musharbash, der auch SPD-Politiker ist.

Musharbash: Demonstrationen vertreten nicht die Mehrheit


Es gehe darum, eine Eskalation zu vermeiden und in Dialog zu treten, meint er. "Die Situation ist so schlimm geworden, dass die palästinensische Community sich kaum traut, sich zu äußern. Diejenigen, die auf der Straße demonstrieren, geben nicht das wieder, was die Mehrheit denkt." Die meisten Palästinenser würden trauern - und vermissten Empathie, sowohl von der Politik als auch der Gesellschaft.

DPG fordert diplomatische Lösung


Gewalt und Krieg seien kein Mittel, um politische Probleme zu lösen, so der Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft. Das müsse auf anderer Ebene geschehen. "Die Ursache des Konflikts ist ja im Grunde die Besatzung", sagt Musharbash. Diese müsse beendet werden. Deswegen müsse diplomatischer Druck auf Iran und Israel ausgeübt werden - auch von der Bundesregierung.

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