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Interview - Treier (DIHK): Arbeitslosenzahlen "sollten uns beunruhigen"

Die Zahl der Arbeitslosen ist auf 2,87 Millionen Menschen gestiegen - und das trotz des weitverbreiteten Fachkräftemangels. Volker Treier von der DIHK sieht darin ein Zeichen, dass die Wirtschaft "nicht über die Maßen strapazierfähig ist."

Die Zahl der Arbeitslosen steigt: 2,87 Millionen sind es aktuell, 63 000 mehr als im Juli. Und dieser Trend wird sich wohl fortsetzen. Volker Treier ist der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer und deren Außenwirtschaftschef. Sein Verband rechnet damit, dass im zweiten Jahr in Folge die deutsche Wirtschaft schrumpfen werde.

Dass das in zwei aufeinanderfolgenden Jahren passiert, gab es zuletzt in den Jahren 2002 und 2003 – und damals gab es eine Massenarbeitslosigkeit. Treier sieht Parallelen zur damaligen Zeit, nur käme diesmal noch die demographische Entwicklung dazu. Die führe zu einem Fachkräftemangel, deswegen seien die trotzdem auftretenden Arbeitslosenzahlen noch beunruhigender:

Treier: Wirtschaft ist nicht über die Maßen strapazierbar


"Die Situation ist komplex, ist schwierig", sagt der Wirtschaftsexperte. "Man sieht sie noch nicht wirklich an den Arbeitslosenzahlen. Aber dass die steigen, das ist wirklich ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft nicht über die Maßen strapazierbar ist.

"Das einzige Hoffnungszeichen am Konjunkturhimmel" sei, dass die Inflationsraten zurückgingen. Gestiegene Löhne könnten die Kaufkraft steigern, allerdings, so Treier, "behalten die Menschen das Geld in der Hand, weil die Unsicherheiten über die Zukunft sind sehr groß."

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