Handwerksmeister Lau: - "Wenn wir jetzt nicht ausbilden, warten wir später ein Jahr auf Handwerker"
Es gibt wieder reichlich freie Lehrstellen. Uckermarks Kreishandwerksmeister Christian Lau spricht über die Probleme, Auszubildende im Handwerk zu finden. Er warnt: In 15 Jahren werde es sonst keine Handwerker mehr wie heute geben.
Beim Handwerk könne man jeden Tag sehen, was man mit den Händen geschaffen hat, sagt Christian Lau, Kreishandwerksmeister der Uckermark. Er hat im Prenzlauer Ortsteil Dedelow-Ellingen eine Dachklempnerfirma mit zwölf Mitarbeitern.
Seiner Erfahrung nach, wollen viele junge Menschen eher einen Büroplatz, zur Bundeswehr oder Polizei. Dabei spielen nach seiner Einschätzung unter anderem die Arbeitszeiten eine Rolle. Zudem werde das Handwerk meist weniger bezahlt als der Öffentliche Dienst. Wenn die Ausbildungsvergütung und die Löhne in handwerklichen Berufen steigen, müssten das am Schluss die Kunden bezahlen, erklärt Lau.
Handwerksmeister: In zehn, 15 Jahren wird es keine Handwerker mehr geben
Allerdings betont er: "Wenn wir jetzt nicht ausbilden oder keine Auszubildenden haben, dann wird es in zehn, 15 Jahren keine Handwerker mehr so geben wie es sie heute gibt. Und dann warten wir nicht bloß ein Vierteljahr, ein halbes Jahr auf einen Handwerker, sondern ein Jahr und länger."
Der Handwerksmeister fordert, junge Menschen schon in der Schule an das Handwerk heranzuführen. Außerdem seien zusätzliche Programme wichtig, wie eine Fahrerlaubnis für Auszubildende oder bezahlbare Unterkünfte für Lehrlinge.