Interview - Chaos Computer Club: IT-Störung war keine Sabotage
Eine IT-Störung hat am Freitag weltweit für massive Probleme gesorgt: In Deutschland mussten mehrere Flughäfen zeitweise den Betrieb einstellen - darunter auch der BER. Ursache war ein fehlerhaftes Update der Software-Firma Crowdstrike, erklärt Informatikerin Constanze Kurz.
Crowdstrike werde von vielen großen Dienstleistungsunternehmen genutzt, die das Betriebssystem Windows verwenden, sagt Constanze Kurz, ehrenamtliche Sprecherin des Chaos Computer Clubs (CCC). Die Firma spiele regelmäßig automatische Updates auf die Computer, etwa für die Sicherheit oder die Aktualisierung der Software. "Im Prinzip ist es ein Fehler", so die Informatikerin. "Es geht hier nicht um eine Art Angriff oder Sabotage."
Crowdstrike habe diesen Fehler inzwischen eingeräumt. "Sie haben offenbar nicht ausreichend getestet, ob ihr Update auch wirklich die Wirkung hat, die es haben sollte", sagt Kurz. "Damit haben sie die ganzen Rechner lahmgelegt." So ein Fehler dürfe nicht passieren, meint sie. "Und es ist auch nicht das erste Mal. Diese Firma ist dafür bekannt, dass ihnen das schon mal unterläuft."
Durch die IT-Störung sei vermutlich ein Schaden in vielfacher Millionenhöhe entstanden, sagt die Informatikerin. Auf eine Entschädigung könnten die betroffenen Unternehmen und Kunden allerdings kaum hoffen. "Im Bereich von Software ist man mittlerweile gewöhnt, dass sich die Firmen alles leisten können", so Kurz. "Sie müssen so gut wie nie dafür haften."