Interview - Köster: Das Publikum war der Star der EM
Mit Spanien hat die einzig richtige Mannschaft die Europameisterschaft gewonnen, sagt Philipp Köster, Chefredakteur von "11 Freunde". Er zieht eine positive Bilanz des Turniers - was vor allem an den Fans lag.
Die Europameisterschaft 2024 ist Geschichte, Spanien ist nach dem 2:1 Sieg im Finale gegen England zum vierten Mal Europameister, die "Three Lions" gehen ein weiteres mal leer aus.
Für Philipp Köster, Chefredakteur des Fußballmagazins "11 Freunde", hat die beste Mannschaft gewonnen: "Spanien hat wirklich richtig gut gespielt, über das ganze Turnier, hat ja überhaupt gar keine Schwächen gezeigt im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften." Als "Fußballromantiker" hätte Köster es auch den Engländern gewünscht, denn es war "aller Ehren wert, wie sie da ins Finale gestolpert sind", aber Spanien sei der gerechte Sieger gewesen.
Haben gemerkt, "dass Fußball verbindet"
Was von der deutschen Mannschaft neben dem sportlichen Aspekt haften bleiben wird, ist die abschließende Pressekonferenz von Bundestrainer Julian Nagelsmann: Der habe quasi zur Lage der Nation gesprochen und auf den Gemeinsinn in der Gesellschaft abgezielt, meint Köster. "Und das war bemerkenswert, weil gesellschaftliche Äußerungen – zumal mit der Kompetenz und der Eloquenz - nicht unbedingt das Kerngebiet waren von Bundestrainern."
Star des Turniers war für Köster kein Spieler, sondern das Publikum, das das Motto "United by Football" eingelöst hätte: "Die Schotten, die den Marienplatz in München leergesoffen haben, die vielen wunderbaren Begegnungen, die es gab – da haben wir gemerkt, dass Fußball verbindet."