Interview - Brussig: England hat es erstmals mit attraktivem Fußball versucht
England steht nach dem 2:1 gegen die Niederlande im EM-Finale. Schriftsteller Thomas Brussig sagt, die Mannschaft sei verdient weitergekommen. Das Team habe gezeigt, dass es nicht nur "Anti-Fußball" spielen könne.
"Das Schöne am Fußball ist ja, dass der sich immer wieder Verrücktheiten einfallen lässt", sagt Thomas Brussig. Der Schriftsteller hat diverse Bücher über Fußball geschrieben und ist außerdem Gründer der Autoren-Nationalmannschaft. "Zu meiner Überraschung haben es dann die Engländer das erste Mal mit attraktivem Fußball versucht bei dieser EM."
So habe die Mannschaft im Halbfinalspiel gegen die Niederlande doch noch gezeigt, dass sie mitspielen und "nicht nur Anti-Fußball spielen können". England sei als wirkliches Team aufgetreten und nun verdient ins Finale eingezogen, meint Brussig. Der Gegner heißt dann Spanien. Das Finale sei "eine offene Sache". Dennoch halte er Spanien für überlegen.
Brussig: Zumutungen, die der Fußball der Fan-Seele antut
Insgesamt bilanziert er für die EM in Deutschland: "Das ist vielleicht das letzte Mal, dass wir das erleben - so ein großes Fußball-Turnier in einem Land, das dann eben auch wirklich eine Beziehung dazu hat." Der Autor verweist auf die vergangene Fußball-WM in Katar. Zudem fremdelt er damit, dass die WM 2026 mit Kanada, Mexiko und den USA in gleich drei Staaten gleichzeitg ausgetragen wird. Das seien "Zumutungen, die der Fußball der Fan-Seele" antue.