Interview - Bartsch: "Raketenstationierung verlängert den Krieg"
Die NATO will ab 2026 US-Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren, um Russland abzuschrecken. Das sei der falsche Weg, findet der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch. Es verlängere den Krieg und ein Wettrüsten drohe.
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch lehnt die Pläne der NATO ab, US-Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren. Damit soll Russland in Schach gehalten werden.
"Jetzt diese Tomahawks zu stationieren, fördert nicht die Sicherheit, sondern wird zu einem Wettrüsten (…) führen. Russland wird seine Aktivitäten daraufhin abstimmen. Und ich finde das völlig falsch", so Bartsch, der Verteidigungsexperte der Linken im Bundestag ist.
Die Stationierung sei ein Rückfall in alte Zeiten, als sich noch zwei Systemblöcke gegenüberstanden. Seitdem habe es diverse Abrüstungsverträge gegeben. Dies müsse fortgesetzt werden. Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, sozialer Ungerechtigkeit und Pandemien seien Investitionen in die Rüstung fehl am Platz.
Bartsch: Gespräche führen eher zum Frieden
Der Linken-Politiker fordert, Diplomatie müsse einen anderen Stellenwert haben. China, Indien oder auch Brasilien würden vermutlich mit ihren Gesprächen eher einen Frieden erreichen als Europa mit den Aufrüstungsplänen.
Es müsste Verhandlungen geben unter Einbeziehung Russlands. "Nur so werden wir aus diesem Krieg herauskommen. Alles andere verlängert ihn", sagt Bartsch. Das werde zu noch mehr Toten auf beiden Seiten führen.