Der Linken-Politiker Dietmar Bartsch bei einer Bundestagssitzung (Bild: picture alliance/Geisler-Fotopress/Frederic Kern)
picture alliance/Geisler-Fotopress/Frederic Kern
Bild: picture alliance/Geisler-Fotopress/Frederic Kern Download (mp3, 11 MB)

Interview - Bartsch: "Raketenstationierung verlängert den Krieg"

Die NATO will ab 2026 US-Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren, um Russland abzuschrecken. Das sei der falsche Weg, findet der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch. Es verlängere den Krieg und ein Wettrüsten drohe.

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch lehnt die Pläne der NATO ab, US-Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren. Damit soll Russland in Schach gehalten werden.

"Jetzt diese Tomahawks zu stationieren, fördert nicht die Sicherheit, sondern wird zu einem Wettrüsten (…) führen. Russland wird seine Aktivitäten daraufhin abstimmen. Und ich finde das völlig falsch", so Bartsch, der Verteidigungsexperte der Linken im Bundestag ist.

Die Stationierung sei ein Rückfall in alte Zeiten, als sich noch zwei Systemblöcke gegenüberstanden. Seitdem habe es diverse Abrüstungsverträge gegeben. Dies müsse fortgesetzt werden. Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, sozialer Ungerechtigkeit und Pandemien seien Investitionen in die Rüstung fehl am Platz.

Bartsch: Gespräche führen eher zum Frieden

 

Der Linken-Politiker fordert, Diplomatie müsse einen anderen Stellenwert haben. China, Indien oder auch Brasilien würden vermutlich mit ihren Gesprächen eher einen Frieden erreichen als Europa mit den Aufrüstungsplänen.

Es müsste Verhandlungen geben unter Einbeziehung Russlands. "Nur so werden wir aus diesem Krieg herauskommen. Alles andere verlängert ihn", sagt Bartsch. Das werde zu noch mehr Toten auf beiden Seiten führen.

Auch auf rbb24inforadio.de

Die Staats- und Regierungschefs stehen bei den Feierlichkeiten zum 75. Jubiläum der Nato zusammen.
Kay Nietfeld/dpa/dpa-Bildfunk

Interview - Kujat: Nato-Gipfel für Ukraine "sehr unbefriedigend"

Künftig werden von Deutschland aus Waffenlieferungen und Ausbildungen für das ukrainische Militär koordiniert. Das ist einer der Beschlüsse beim Nato-Gipfel. Ex-Nato-General Harald Kujat sagt, die Verantwortung werde damit auf die Europäer verlagert.