Interview - Esa: Ariane-Mission sichert unabhängigen Zugang ins All
Die europäische Trägerrakete Ariane 6 soll am Dienstag um 20 Uhr zum ersten Mal ins All starten. Rolf Densing von der Europäischen Weltraumorganisation Esa ist zuversichtlich, dass alles klappt.
Vor dem geplanten Start der Ariane 6-Trägerrakete betont der zuständige Direktor der Europäischen Raumfahrtagentur Esa Rolf Densing: Die Ariane-Mission sichert den unabhängigen Zugang ins All. Das sollte der Europäischen Union und dem ganzen Kontinent sehr wichtig sein, "dass wir nicht von anderen abhängig sind, die uns den Zugang verwehren könnten".
Rakete soll Satelliten ins All schießen
Ariane 6 soll für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber Satelliten ins All befördern. Darunter sind einige aus Deutschland. Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Rakete um 20 Uhr unserer Zeit in Kourou in Französisch-Guayana abheben.
Konkurrenz kommt von SpaceX
Dass die Rakete nur 11 mal im Jahr starten könne - im Gegensatz zur Falcon-Rakete vom US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX, die um die 100 mal im Jahr starten könne - sei ein Nachteil, liege aber auch daran, dass ein anderes Konzept vor zehn Jahren noch nicht absehbar war, so Densing, der zugleich Leiter des Kontrollzentrums in Darmstadt ist. Als der Beschluss zum Bau im Jahr 2014 gefallen sei, seien die kostspieligen Starts und die Nachhaltigkeit noch nicht im Fokus gewesen.
Mehrere Faktoren hätten die Fertigstellung der Ariane 6 zudem verzögert, sagt Densing. Sie sei technisch sehr anspruchsvoll und die zwei Jahre Pandemie hätten den Bau gebremst. Eine solche Entwicklung funktioniere schlecht im Lockdown.