Interview - Staatsministerin: Deutschland und Polen ziehen wieder an einem Strang
Erstmals seit 2018 gibt es offizielle deutsch-polnische Konsultationen. Dazu reist eine deutsche Delegation nach Warschau. Mit dabei ist Europa-Staatsministerin Anna Lührmann (Grüne). Klar ist ihr zufolge: Deutschland steht im Fall eines Krieges an der Seite Polens.
Erstmals seit sechs Jahren finden wieder deutsch-polnische Regierungskonsultationen statt. Für das große Treffen reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gemeinsam mit zwölf Ministerinnen und Ministern nach Warschau. Ein wichtiges Thema sei die deutsche Hilfe für die Verteidigung der Nato-Ostflanke, sagt Europa-Staatsministerin Anna Lührmann (Grüne), die auch dabei ist.
Bundeswehr-Brigade in Litauen
Die Bundesregierung werde zu ihrer Verantwortung im Fall eines Angriffs auf Polen stehen, so Lührmann. Es gebe ein "großes Commitment" mit dem Beitrag zur Entsendung einer Brigade nach Litauen. "Das wird hier in Polen sehr, sehr genau registriert, weil es ja um die Ostflanke der Nato generell geht." Nun liefen weitere Gespräche, wie die Zusammenarbeit in Zukunft aussehen könne. Unter anderem gehe es darum, die europäische Verteidigung insgesamt zu stärken. "Denn das ist dringend nötig."
Mit Tusk gibt es eine bessere Zusammenarbeit
Mit dem Antritt der Mitte-Links-Koalition von Ministerpräsident Donald Tusk hat sich das Verhältnis von Polen und Deutschland wieder verbessert. Aus Berlin hieß es, die Regierungskonsultationen sollten den Beziehungen zum Nachbarland einen neuen Schub verleihen.
Schon jetzt merke man, dass sich die Zusammenarbeit verbessere und beide Länder an einem Strang zögen - vor allem bei europäischen Themen, so Lührmann. So könne man Initiativen voranbringen. "Das fühlt sich gut an, dass wir mit unserem Nachbarn so vertrauensvoll wieder zusammenarbeiten."