Interview - Fechner (SPD): Extremwetter macht Pflichtversicherung nötig
Hochwasser richtet immense Schäden an Gebäuden an. Viele Eigentümer sind dagegen nicht versichert. Die SPD fordert deshalb eine verpflichtende Versicherung gegen Elementarschäden. In Zeiten des Klimawandels könne es jeden treffen, sagt der Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner.
Die SPD fordert angesichts des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg weiter eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. "Es kann heute jeden treffen", sagt Johannes Fechner, Rechtspolitiker und Fraktionsgeschäftsführer der SPD im Bundestag.
FDP im Widerstand gegen flächendeckende Versicherung
Extreme Wetterereignisse nähmen zu, so Fechner. Deshalb müsse eine Wohngebäudeversicherung um eine Versicherung gegen Elementarschäden ergänzt werden, und zwar flächendeckend. Fechner widerspricht der Kritik der FDP, wonach eine Pflichtversicherung viele Haushalte finanziell stark belasten würde. In anderen europäischen Ländern gebe es solidarische Modelle zu vertretbaren Kosten.
Fechner: Fonds sollte bei hohen Milliarden-Schäden einspringen
Als konkretes Beispiel nennt Fechner Frankreich, das ein solche System habe: "Wir sollten ein Rückversicherungssystem ähnlich wie in Frankreich einführen." Wenn die Schäden enorm hoch seien - etwa in zweistellige Miliardenbeträge gehen - springe dann ein Fonds ein. Dieser sollte sich allerdings nicht nur aus Steuermitteln, sondern aus einer Umlage aus Versicherungsbeiträgen speisen.