Interview - Eigentümerverband: Ohne Staat wird Pflichtversicherung unbezahlbar
Die Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg zeigen, wie wichtig eine Elementarschadenversicherung sein kann. Der Eigentümerverband Haus & Grund setzt dabei auf Freiwilligkeit. Eine Pflichtversicherung ohne staatliche Beteiligung sei unbezahlbar, sagt Präsident Kai Warnecke.
Der Eigentümerverband Haus & Grund ist dagegen, Hausbesitzern eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden aufzuerlegen. Die Politik wolle sich mit so einem Vorschlag wegducken, um nicht selbst für Schäden aufkommen zu müssen, wirft Präsident Kai Warnecke den Befürwortern vor.
Eigentümerverband sieht in Frankreich kein Vorbild
"Eine Pflichtversicherung ist nicht angemessen", so Warnecke. Sie verteile die Last auf alle Eigentümer, was flächendeckend "völlig unbezahlbar" sei. Zu dem Vorbild Frankreich, das ein solches System habe, sagt Warnecke: Auch hier reiche die Deckungssumme nicht aus. Es gebe keine endgültige Lösung für Kosten, die entstehen könnten. Letztlich hafteten die Versicherer nur bis zu einer gewissen Höhe und der Staat trete danach ein.
Mehr Prävention bei Extremwetter
Der Präsident des Eigentümerverbands Haus und Grund fordert deshalb, mehr zu tun, damit Schäden gar nicht erst entstehen. Ein Schadenereignis werde nicht verhindert, wenn jeder eine Versicherung hat. Es gehe darum, "resilient für solche Ereignisse zu werden". Das bedeutet: Bauverbote erlassen, mehr Versickerungsflächen schaffen, Dämme pflegen.