Bei einer Aktion der Organisation "Junge Helden" lässt sich eine Person ein Organspende-Tattoo stechen.
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Interview - "Junge Helden": Organspende-Tattoo als Willensbekundung

Mit einer Tattoo-Aktion will der Verein "Junge Helden" auf das Thema Organspende aufmerksam machen. Die Tätowierung soll die Bereitschaft zum Spenden zeigen. Mitbegründerin Anna Barbara Sum sagt, mit der Aktion habe man schon viele erreicht. Die Zahl der Spender sei aber nach wie vor "auf keinem guten Niveau".

In Deutschland haben laut Expertinnen und Experten noch immer zu wenige Menschen einen Organspendeausweis. Darauf soll beim Tag der Organspende am 1. Juni aufmerksam gemacht werden. Der Verein "Junge Helden" will junge Menschen darüber aufklären - unter anderem mit einer Tattoo-Aktion. "Es ist eine Form von Willensbekundung", sagt Mitbegründerin Anna Barbara Sum. "Das Wichtige ist ja immer, dass die Angehörigen wissen, wie man sich entschieden hat." Das Tattoo stehe für Zustimmung zur Organspende.

Mit der Aktion habe der Verein schon viele erreicht: "Wir gehen davon aus, dass das Tattoo mittlerweile über 10 000 Menschen tragen", sagt Sum. Dennoch sei die Zahl der Spender aber nach wie vor "auf keinem guten Niveau". Auf allen Ebenen müsse bei dem Thema nachgebessert werden.

Sum: Zu wenige Berührungspunkte mit der Organspende

 

Sehr wichtig sei aus ihrer Sicht die Einführung der Widerspruchslösung in Deutschland. Dann können Organe einer verstorbenen Person entnommen werden, wenn sie dem nicht ausdrücklich widersprochen hat. Dieses Konzept gilt in vielen EU-Staaten. "Wir sehen in allen anderen europäischen Ländern, dass es funktioniert, die Zahlen sind überall höher, wir sind europäisches Schlusslicht."

Mit der derzeitigen Entscheidungslösung gebe es zu wenige Berührungspunkte mit dem Thema Organspende. "Man muss sich sehr selber darum kümmern, viele Leute schieben es dann weg im Alltag."

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