Interview - Dürr (FDP): Rentenpaket ist eine Jahrhundertreform
Das Bundeskabinett will am Mittwoch dem Rentenpaket der Ampel-Koalition zustimmen. Zur Garantie des Rentenniveaus soll eine Aktienrente eingeführt werden. Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, hält das für eine sehr gute Idee und nennt als leuchtendes Beispiel Schweden.
Der FDP-Fraktionschef im Bundestag, Christian Dürr, sieht das zweite Rentenpaket als "Jahrhundertreform". Das Reformvorhaben soll an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden.
Renten auf dem Kapitalmarkt absichern
Mit dem Rentenpaket würden die Altersbezüge abgesichert, weil künftig auch Kapitalerträge in die Finanzierung einfließen, so Dürr. "Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Landes profitieren Millionen von Arbeitnehmern und späteren Rentnern von den Kapitalmärkten." Schweden sei das leuchtende Beispiel in Europa, "die das sehr erfolgreich machen mit vergleichsweise niedrigen Beiträgen auf der einen Seite und auf der anderen Seite mit stabilen Renten".
Dürr: Renteneintrittsalter muss flexibilisiert werden
Dürr räumt aber auch ein, dass es am Kapitalmarkt zu Verlusten kommen könne. Das sei aber in der Regel nur kurzfristig: "Über Jahrzehnte haben wir eine Stabilität an den Kapitalmärkten. (...) Ich sag all denen, die kritisch sind: Schaut in die Welt! Dort klappt es. Und zweitens: In Deutschland haben wir Probleme bei der Rente, weil man eben bisher nicht vorgesorgt hat. Zum ersten Mal sichern wir die Rente ab."
Laut Dürr muss es zudem weitere Reformen bei der Rente geben, etwa beim Renteneintrittsalter: "Die Lebensentwürfe sind extrem unterschiedlich. Und ich darf wieder auf Schweden verweisen: Die haben den Renteneintritt flexibilisiert. Darüber sollten wir auch in Deutschland nachdenken."