Die wehende Flagge der NATO und im Anschnitt eine Deutschlandflagge an der Zufahrt zum Fliegerhorst.
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Interview - Hellmich: Deutschland sollte eine Führungsrolle in der Nato übernehmen

Am Donnerstag feiert die Nato ihr 75-jähriges Bestehen mit einer feierlichen Zeremonie in Brüssel. Um den zukünftigen Aufgaben des Bündnisses gerecht zu werden, sieht SPD-Verteidigungsexperte Wolfgang Hellmich die Bundeswehr vor großen Herausforderungen.

Am 4. April 1949 unterschrieben die USA und elf weitere Länder den Nordatlantik-Vertrag. Sechs Jahre später trat auch Deutschland dem Verteidigungsbündnis bei. Am Donnerstag feiert die Nato in ihrem Hauptquartier in Brüssel ihr 75-jähriges Bestehen. Dazu werden die Außenministerinnen und -minister aller 32 Mitgliedsstaaten erwartet.

Für den SPD-Verteidigungsexperten Wolfgang Hellmich ist klar, dass die Bundeswehr umstrukturiert werden muss, um ihren Aufgaben in der Nato auch zukünftig gerecht werden zu können. "Wir haben […] mit den veränderten Nato-Planungen einen neuen Rahmen aufgestellt bekommen, an dem sich dann auch die Kräfte der Bundeswehr zu orientieren haben."

Fokus auf den Bereich Cyber- und Informationssicherheit

 

Laut Hellmich sei Deutschland als größter europäischer Truppensteller der Nato verpflichtet, eine Führungsrolle in der Nato zu übernehmen und im Falle eines Angriffs auf das Verteidigungsbündnis mobil und schnell reagieren zu können. Dafür müssten die Strukturen der Bundeswehr allerdings neu aufgestellt werden, sagt der Bundestagsabgeordnete.

Am Donnerstagmittag will Verteidigungsminister Boris Pistorius seine Reformpläne für die Bundeswehr vorstellen. Neben den Bereichen Heer, Luftwaffe und Marine soll dabei auch der Bereich Cyber- und Informationssicherheit deutlich aufgewertet werden, erklärt Hellmich. "Wir sehen ja gerade bei dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, welche Rolle der Cyberraum da spielt."

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Eine Nato-Flagge weht im Wind.
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