Interview - Dregger (CDU): "Straftatenzahl pro Einwohner gleich geblieben"
Am Mittwoch wird die Polizeiliche Kriminalstatistik für Berlin vorgestellt. Gewalt unter Jugendlichen, häusliche Gewalt und Angriffe gegen Polizisten hätten zugenommen, sagt CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger. Er betont aber auch, die Einwohnerzahl von Berlin sei gestiegen - die Zahl der Straftaten pro Einwohner habe sich insgesamt nicht verändert.
In Berlin sind im vergangenen Jahr mehr Straftaten erfasst worden als im Jahr davor. Das geht aus der neuen Kriminalstatistik hervor, die am Mittwoch offiziell vorgestellt wird. Demnach wurden 2023 rund 535 000 Straftaten registriert - ein Plus von drei Prozent. "Man muss das aber einordnen", sagt der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, Burkard Dregger. "Auch die Zahl der Einwohner ist in etwa dem gleichen Verhältnis angestiegen, sodass sich die Zahl der Straftaten pro Einwohner nicht verändert hat."
Die Statistik zeige erfreulicherweise, dass sich die Aufklärungsquote verbessert habe - auf etwa 45,5 Prozent, so Dregger. "Das ist natürlich nicht das, wo wir hinwollen, aber es ist ein Anstieg in die richtige Richtung." Weniger erfreulich sei, dass sich Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Rohheitsdelikte, Diebstahl und Drogenhandel verstärkt hätten. "Und was mich besonders besorgt, sind auch die weiterhin steigenden Zahlen bei Angriffen auf Polizeibeamte."
Gewalt unter Jugendlichen steigt - und häusliche Gewalt
Wichtig sei auch ein Blick auf die Statistiken eines längeren Zeitraums, erklärt der CDU-Politiker. "Bedauerlicherweise ist es so, dass im Bereich der Jugendgruppengewalt die Zahlen ansteigen - über Jahre. Und auch im Bereich der häuslichen Gewalt, also der familiären und partnerschaftlichen Gewalt, haben wir leider einen überdurchschnittlichen Anstieg seit längerer Zeit. Und deswegen müssen wir uns da auch sehr fokussiert mit beschäftigen."
Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Lage sei ein verstärkter Einsatz von Bodycams - "auch in Wohnungen, gerade im Bereich der häuslichen Gewalt", so Dregger. "Wir wissen aus Studien und Erfahrungswerten anderer Länder, dass bereits die Androhung des Einsatzes der Bodycam deeskalierende Wirkung hat. Und sollte das nicht der Fall sein, dann kann man die aufgezeichneten Bilder zur Strafverfolgung nutzen."