Interview - Dregger (CDU): Böllerverbot allein "nicht zielführend"
Polizei, Feuerwehr und Politik haben eine weitgehend positive Bilanz der Silvesternacht in Berlin gezogen. Dennoch werden wieder Forderungen nach einem Böllerverbot laut. Burkard Dregger, innenpolitischer Sprecher der Berliner CDU, sagt, er sei davon noch nicht überzeugt. Es sei wichtiger, das Problem an den Wurzeln anzupacken.
Der Forderung von Polizei und Feuerwehr nach einem Böllerverbot begegnet die Berliner CDU mit Skepsis. Bereits am Montag lehnte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner solche Überlegungen ab. Auch der innenpolitische Sprecher der Partei, Burkard Dregger, sagt: "Die Forderung nach einem reinen Böllerverbot in Berlin ist aus meiner Sicht alleine nicht zielführend, es wäre unwirksam."
So bräuchte es für eine sinnvolle Umsetzung nicht nur in Berlin ein Böllerverbot, sondern auch in Brandenburg. Ebenso müssten Importe illegaler Feuerwerkskörper vor allem aus Polen unterbunden werden. Da solche umfassenden Maßnahmen notwendig seien, sei er noch nicht von der Forderung überzeugt, sagt Dregger.
Dregger: "Wertschätzung gegenüber diesem Staat" verankern
Ihm gehe es viel mehr darum, das Problem an den Wurzeln anzupacken: "Nicht den Menschen Dinge verbieten, sondern den Menschen beibringen, Verantwortung zu übernehmen." Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten seien unerträglich. Um so etwas zu verhindern, brauche es einen gesamtgesellschaftlichen Prozess. In den Köpfen der Menschen müsse "Wertschätzung gegenüber diesem Staat, Respekt gegenüber den Mitmenschen und Gemeinsinn und Zusammenhalt" verankert werden.