Interview - Firmenchef: Wir brauchen eine weltoffene Atmosphäre
Bei den Landtagswahlen in Thüringen am 1. September könnte die AfD stärkste Kraft werden. Das Bündnis "Weltoffenes Thüringen" setzt sich gegen den Rechtsruck im Bundesland ein. Firmenchef Markus Klahn aus Jena sagt, man wolle zeigen, dass alle Menschen willkommen seien.
Mehr als 7000 Vereine, Kommunen, Feuerwehren, Stiftungen und Unternehmen sind seit Anfang des Jahres im Bündnis "Weltoffenes Thüringen" versammelt. Sie wollen ein Zeichen gegen die politische Stimmung im Bundesland setzen - trotz Verlusten ist die AfD hier laut einer aktuellen ARD-Umfrage zur Landtagswahl nach wie vor stärkste Kraft. Einer der Unterstützer ist der Software-Entwickler Intershop Communications aus Jena. Geschäftsführer Markus Klahn betont, dass eine weltoffene Atmosphäre wichtig sei.
In seinem Unternehmen arbeiteten Menschen aus 23 Ländern am Standort in Jena. "Wir sind auf diese Fachkräfte auch angewiesen", sagt der Firmenchef. Es sei wichtig, dass sie offen begrüßt würden. Durch die große Konkurrenz in Europa gerate Jena ins Hintertreffen beim Werben um Fachkräfte, wenn in Thüringen die Atmosphäre nicht stimme.
Klahn: Menschen aus allen Ländern herzlich willkommen
Die Unterstützung der Initiative "Weltoffenes Thüringen" sieht Klahn nur indirekt als politisches Statement. "Wir konzentrieren uns auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde." Sicherlich richte man sich damit auch gegen den Aufschwung der AfD. "Aber wir treffen keine politischen Aussagen, sondern wir stellen uns auf die andere Seite und sagen, es gibt auch eine Bewegung in eine positive Richtung, dass hier Menschen aus welchem Land auch immer herzlich willkommen sind, eine Karriere bei uns zu starten."