Interview - Putin-Kritiker: Opposition braucht aktive Unterstützung des Westens
Russlands Präsident Wladimir Putin hält am 29. Februar seine Rede zur Lage der Nation - gut zwei Wochen vor der Präsidentenwahl. Traditionell geht es um die wirtschaftliche, soziale und politische Lage. Nach dem Tod des Regierungskritikers Nawalny müsse der Westen die Opposition aktiv unterstützen, fordert der Exil-Oppositionelle Alexey Gresko.
Der russische Oppositionelle Alexey Gresko geht davon aus, dass der russische Präsident Putin in seiner Rede zur Lage der Nation weiter seine aggressive Politik rechtfertigen wird. Das dürfe man aber so nicht stehen lassen, sagt Gresko.
Er fordert vom Westen aktive Unterstützung für die Opposition in Russland. Es dürfe nicht nur "irgendwelche Deklarationen" geben. Außerdem sei es wichtig, die personenbezogenen Sanktionen durchzusetzen, so dass jeder Schritt unmittelbar dem Regime schade.
Gresko: "Die Wut auf Präsident Putin und den Machtapparat ist größer geworden."
Opposition im Sinne westlicher Demokratien gebe es in Russland nicht, betont Gresko. Opposition existiere im Geheimen, außerdem seien viele Putin-Gegner im Ausland aktiv.
Der Widerstand nach dem Tod des Regierungskritikers Alexej Nawalny sei größer geworden, sagt Gresko. Die Wut sei gewachsen und man werde Präsident Putin den Tod von Nawalny nie vergeben. Außerdem werde es nicht gelingen, den Tod und die Beerdigung Nawalnys durch Putins Rede zur Lage der Nation aus der Tagespolitik zu verbannen.