Interview - Handelsverband: KaDeWe-Insolvenz bedeutet nicht automatisch Pleite
Medienberichten zufolge steht das KaDeWe kurz vor der Insolvenz. Dahinter stecken könnte das Bemühen, sich aus alten, toxischen Vertragsbeziehungen zu lösen, sagt Nils Busch-Petersen, Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg.
Der Handelsverband Berlin-Brandenburg ist zuversichtlich, dass das KaDeWe eine Zukunft hat - trotz Berichten, nach denen das Berliner Luxus-Kaufhaus möglicherweise insolvent ist. "Das KaDeWe läuft super", sagt Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. Eine Insolvenz sei nicht notwendigerweise ein Zeichen, dass ein Unternehmen in einer Schieflage sei oder vor dem Ende stehe.
Insolvenz als Befreiungsschlag
"Es ist einfach eine Möglichkeit, sich zu befreien", sagt Busch-Petersen. Man dürfe in der Wahrnehmung eine Insolvenz nicht automatisch mit einer Pleite gleichsetzen. Es könne sich auch um etwas Anderes handeln, zum Beispiel: "Das Bemühen, sich aus alten Vertragsbeziehungen, die toxisch sind, zu lösen."
Teil der Signa-Gruppe des insolventen Investors René Benko
Am Wochenende hatte sich auch Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zuversichtlich geäußert: Demnach laufen derzeit Gespräche auf verschiedenen Ebenen - und der Senat werde sich einbringen, wo es möglich sei. Das KaDeWe gehört zum Großteil zur Signa-Gruppe des insolventen Investors René Benko. Der andere Eigentümer ist ein thailändischer Konzern.