Interview - Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert Streik der Lokführer
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert den neuerlichen Warnstreikaufruf der Lokführer-Gewerkschaft GDL. Fahrgäste hätten nur kurz Zeit gehabt, sich auf den Streik vorzubereiten, so der Sprecher des Landesverbands Berlin/Brandenburgs, Thomas Schirmer. Die Bahn müsse für einen verlässlichen Notfahrplan mit mehr Zügen sorgen.
Pro-Bahn-Sprecher Thomas Schirmer fordert den Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, auf, sich wieder an den Verhandlungstisch zu setzen. "Das ist das Wichtigste", so Schirmer. Er kritisiert, dass die GDL den Warnstreik "sehr kurzfristig" angekündigt habe. "Da kommen natürlich die Fahrgäste, Arbeitnehmer und täglichen Pendler ins Schwitzen."
Der Fahrgastverband fordert, den aktuellen Warnstreik zu nutzen, um generell einen "stabilen Notfahrplan" aufzustellen, mit dem die Fahrgäste rechtzeitig und langfristig planen können. Pendler bräuchten mehr als eine einzige Verbindung pro Tag. Schirmer stellt klar: Notfahrpläne seien gut und wichtig, noch vernünftiger sei es aber, einfach zu verhandeln.
Auch die Deutsche Bahn sei dabei in der Pflicht, so der Pro-Bahn-Sprecher. "Beide Parteien trifft gleichermaßen die Schuld", sagt er. "Sie müssen aufeinander zugehen, sich auf Augenhöhe treffen und es muss verhandelt werden."