Interview - Günther (CDU): Ziehen gerne an einem Strang mit den Grünen
Wie kann man in herausfordernden Zeiten erfolgreich regieren? Daniel Günther (CDU) muss es wissen. Zwei Drittel der Menschen in Schleswig-Holstein sind Umfragen zufolge zufrieden mit ihrem Ministerpräsidenten und der schwarz-grünen Koalition. Unterschiede sehe man als Stärke und sei bereit, dem anderen auch Erfolge zu gönnen, sagt Günther.
Der jährlich von der Uni Freiburg und der Lottogesellschaft ausgegebene Glücksatlas besagt: In Schleswig-Holstein wohnen bundesweit die glücklichsten Menschen. Zudem sind rund zwei Drittel der Bevölkerung zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. Dieses schwarz-grüne Bündnis führt Daniel Günther von der CDU an.
Günther: Bundesregierung streitet über Profilierung statt über Inhalte
Wie geht das, in schwierigen Zeiten zur Zufriedenheit der Wählerinnen und Wähler regieren? Streitthemen gebe es zwar auch in Schleswig-Holstein, sagt Günther. "Aber wir nehmen das bei uns nicht als Schwäche, sondern wirklich auch als Stärke." Man sei bereit, dem Koalitionspartner auch Erfolge zu gönnen und bekomme dafür im Gegenzug auch etwas zurück. "Ich glaube, dass wir schon auch ausstrahlen, dass wir trotz herausfordernder Zeiten wirklich auch gerne und gemeinsam an einem Strang ziehen", sagt der CDU-Politiker.
Das sei wahrscheinlich der Unterschied zur Ampel-Koalition im Bund, meint Günther. "Was, glaube ich, viele Menschen verschreckt ist, wenn gar nicht so sehr über Inhalte und unterschiedliche Wege diskutiert wird, sondern wenn man einfach das Gefühl hat, hier geht es um persönliche, parteipolitische Profilierung, und es geht null darum, die besten Lösungen zu finden", sagt Günther. Die Bundesregierung schaffe es nicht, das Gefühl zu vermitteln, dass man in der Krise konstruktiv zusammenarbeite.
