Eine Israelische Haubitze feuert vom Süden Israels aus auf den Gazastreifen.
AP
Bild: AP Download (mp3, 12 MB)

Interview - Außenpolitiker Hardt (CDU): "Israel kann auf jede Hilfe von uns hoffen"

Der Bundestag hat einstimmig ein Zeichen der Unterstützung für Israel nach den Terrorangriffen der Hamas gesetzt. CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sagt: Israel wird von Deutschland jede Hilfe bekommen, die das Land brauche.

Der Bundestag hat ein Zeichen der Solidarität mit Israel gesetzt - als Reaktion auf die Terrorangriffe der radikal-islamischen Hamas. Das Existenzrecht Israels sei durch nichts zu relativieren, heißt es in einem Antrag, der einstimmig angenommen wurde. Die Angriffe der Hamas werden darin als barbarische Gewaltakte bezeichnet.

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sagt, Israel würde von Deutschland jede Hilfe bekommen, die es brauche. Militärtechnisch sei Israel besser ausgestattet als Deutschland, aber Munition oder medizinische Hilfe könne man anbieten. "Wenn Israel in Bedrängnis ist, kann es auf jede Hilfe von uns hoffen."

"Man muss sich gut überlegen, ob man sich mit Deutschland anlegt"

Auch die diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation der Lage gehen weiter. Bundeskanzler Scholz hat am Donnerstag den Emir von Katar empfangen. Scholz hat erklärt, dass er außerdem in engem Kontakt mit Ägyptens Präsident al-Sisi stehe und mit dem türkischen Präsidenten Erdogan sprechen wolle. Nächste Woche kommt der jordanische König zu Besuch.

Hardt begrüßt diese Initiativen. Deutschland sei traditionell als Gesprächspartner im Nahen Osten willkommen: "Deutschland ist nicht nur eine starke Wirtschaftsmacht, sondern auch eine starke politische Kraft innerhalb der europäischen Union. Und man muss sich schon gut überlegen, ob man sich mit Deutschland und der EU anlegt oder ob man doch lieber mit uns die Partnerschaft sucht."

Auch auf rbb24inforadio.de

Israelische Truppen bergen Leichen aus einem zerstörten Gebäude.
picture alliance/dpa | Ilia Yefimovich

Interview - Historiker: "In der Dimension der Grausamkeit herausstechend"

Durch die Angriffe der Terrororganisation Hamas auf Israel und die Gegenangriffe sind seit dem Wochenende auf beiden Seiten jeweils mehr als 1000 Menschen gestorben. Historiker Michael Wolffsohn sagt, die aktuelle Eskalation sei herausstechend. Sie passe aber in die Kette der Ereignisse und sei "Ergebnis einer langjährigen Entwicklung".