Interview - Käßmann: "Es muss alles getan werden, dass die Waffen schweigen"
Rund um den Weltfriedenstag der Vereinten Nationen ruft das Bündnis "Stoppt das Töten in der Ukraine" zu einer bundesweiten Protestwoche auf. Unterstützung bekommt es von der früheren EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann. Sie fordert, dass Deutschland sich mehr für diplomatische Bemühungen zu einem Ende des Kriegs einsetzt.
Schon seit 2001 rufen die Vereinten Nationen am 21. September zum Weltfriedenstag auf. Den solle man in diesem Jahr zum Anlass nehmen, über die "humanitären Kosten" des Ukraine-Kriegs nachzudenken, mahnt Margot Käßmann. Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) engagiert sich im Bündnis "Stoppt das Töten in der Ukraine", das zu einer bundesweiten Protestwoche gegen den russischen Angriffskrieg aufgerufen hat.
Es müsse mehr Druck auf Diplomatie gemacht werden und nicht ständig über Militärstrategien gesprochen werden, fordert die Theologin. Es gehe dabei auch um die Sprache: "Wenn Frau Baerbock sagt, 'unsere Waffen schützen Leben', müssen wir auch einsehen - unsere Waffen töten eben auch."
Käßmann: Sehe den diplomatischen Druck nicht
Im öffentlichen Diskurs werde nur noch über Waffensysteme gesprochen, die Eskalationsstufe gehe immer weiter. "Insofern finde ich, der Druck, der diplomatische Druck, den sehe ich so nicht." Statt Ländern wie China müssten es eher die Europäer sein, die Friedensverhandlungen in Gang setzen. "Es muss alles getan werden, dass die Waffen schweigen", so Käßmann. Das müsse man gerade am Weltfriedenstag betonen.