Schulrucksäcke in der Schule in der Köllnischen Heide in Berlin-Neukölln (Bild: dpa / Jens Kalaene)
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Interview - Landeselternausschuss fordert Budget für Honorarkräfte

In Berlin und Brandenburg wird das Problem des Lehrkräftemangels immer größer. Norman Heise vom Berliner Landeselternausschuss nennt Wege, wie kurzfristig mit Honorarkräften, Pädagogen und dem Fokus auf die Stundentafel der Mangel kompensiert werden könnte.

In Berlin fehlen zum Schulstart etwa 1500 Lehrkräfte. Unter anderem sollen laut Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch von der CDU Logopäden aushelfen. Und an sogenannten Brennpunktschulen sollen Lehramtstudierende praktische Erfahrungen sammeln - und am liebsten gleich dort bleiben.

Norman Heise ist Vorsitzender des Landeselternausschusses Berlin. Er sagt, dies seien keine wirklich neuen Ideen. Bereits in den vergangenen Jahren haben demnach Schulen auf solche Möglichkeiten zurückgegriffen. Viele Schulen kämen zudem nicht an die Fachkräfte heran, da diese unter anderem nicht an Schulen arbeiten wollten. Der Landeselternverband fordert deshalb, dass Schulen ein Budget bekommen, um sich auf Honorarverträge Professionen einzukaufen.


Landeselternausschuss: Quereinsteigende ohne pädagogische Ausbildung haben in Alphabetisierungsphase nichts zu suchen

 

Zudem sollten Möglichkeiten geschaffen werden, dass Fächer wie Sport, Kunst oder Musik auch ohne Benotung stattfinden. So könnten Sport- oder Theaterpädagogen an Schulen aushelfen. Zu Quereinsteigern an Schulen sagt Heise: "Quereinsteigende, da haben wir eine ganz klare Haltung - nämlich, dass die, solange sie ihre pädagogische Ausbildung nicht abgeschlossen haben, zumindest in der Alphabetisierungsphase, also Klasse eins, zwei, drei, nichts zu suchen haben."

Daneben fordert der Vertreter des Landeselternausschusses, dass an einem runden Tisch über die Stundentafel geschaut wird. "Wir müssen Verständigung in der Stadt haben, die in welcher Anzahl unterrichtet werden müssen. Stichwort Notbetrieb an den Schulen." Zudem müssten sich Bildungs- und Wissenschaftsverwaltung besser vernetzen, "was das Thema Hochschulausbildung und die Attraktivität des Studienberufs betrifft", so Heise.

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