Interview - Sportwissenschaftler: "Wir sind zu einer Sitznation geworden"
Am Montag hat eine der größten privaten Krankenversicherungen, die DKV, eine neue repräsentative Gesundheitsstudie vorgestellt. Eines der Ergebnisse: die Deutschen sitzen zu viel. Dabei sei es gar nicht so schwierig, besser auf die Gesundheit zu achten, sagt Studienleiter Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.
Die Bundesbürger verbringen laut einer Befragung werktags immer mehr Zeit im Sitzen. Im Schnitt seien es nun 9,2 Stunden täglich - noch einmal eine halbe Stunde mehr als 2021 während der Pandemie. Das geht aus einem Report der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Krankenversicherung (DKV) hervor, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde.
"Die Deutschen sitzen von Jahr zu Jahr immer länger", kritisieren die Verfasser um den Kölner Sportwissenschaftler Ingo Froböse. Langes Sitzen könne das Risiko für das Entstehen von Krankheiten wie zum Beispiel Typ-2-Diabetes, Adipositas und Bluthochdruck erhöhen.
Nur 17 Prozent leben ausreichend gesund
2800 Erwachsene wurden für den DKV-Report 2023 "Wie gesund lebt Deutschland?" telefonisch zu ihrer körperlichen Aktivität, der Ernährung, dem Alkohol- und Tabakkonsum sowie dem Stressempfinden gefragt. Zielwerte für ein rundum gesundes Leben in allen abgefragten Bereichen erreichen demnach 17 Prozent der Teilnehmer.
Im Vergleich zu früheren Ausgaben des Reports werden Resultate dieses Jahres auch als "Normalisierung nach der Corona-Zeit" gewertet, manches wende sich in Sachen Gesundheit auch wieder zum Besseren.
(dpa)