Interview - Peick (SPD): "Ansehen der betrieblichen Ausbildung stärken"
Im August beginnt traditionell das Ausbildungsjahr. Trotz vieler offener Lehrstellen finden manche Bewerberinnen und Bewerber keinen passenden Ausbildungsplatz. Ein Grund seien große regionale Unterschiede, sagt der SPD-Bundestagsabgeordneten Jens Peick. Unter anderem ein Mobilitätszuschuss soll Abhilfe schaffen.
Von der Schulbank in die Ausbildung – diesen Wechsel vollziehen ab Dienstag viele Jugendliche. Denn am 1. August startet traditionell das neue Ausbildungsjahr. Doch Jahr für Jahr bleiben Tausende Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. Gleichzeitig finden viele Unternehmen keine passenden Azubis.
Ein wesentliches Problem seien die großen regionalen Unterschiede in Deutschland, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Jens Peick. "Es gibt Regionen, da haben wir ein Überangebot an Ausbildungsplätzen und andere Regionen, da haben wir ein Überangebot an Nachfrage", so der Sozialpolitiker. Mit dem Aus- und Weiterbildungsgesetz wolle die Bundesregierung die Ausbildungsmöglichkeiten verbessern. Geplant sei ein Mobilitätszuschuss ab nächstem Jahr. "Dann bekommen Jugendliche, die sich dazu entscheiden, in einer weiter entfernten Region eine Ausbildung aufzunehmen, eine Förderung", sagt Peick.
Bundesregierung will betriebliche Ausbildung stärken
Mit einer "Ausbildungsgarantie" will die Bundesregierung zudem einen Rechtsanspruch auf eine Ausbildung einführen. In unterversorgten Regionen ermögliche das künftig auch eine stärkere außerbetriebliche Ausbildung, so Peick. Das sei sinnvoller für die jungen Menschen, als etwa für längere Zeit in einer Warteliste bei einem Berufskolleg festzuhängen.
Trotzdem gelte: "Das Augenmerk liegt immer auf der dualen Ausbildung in den Betrieben", so der SPD-Politiker. Dafür wolle man auch das Ansehen der betrieblichen Ausbildung stärken. "Das hat in den letzten Jahren ein Stück weit zu Unrecht gelitten", sagt Peick.