Symbolbild: Abstimmung Parteitag AfD
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Interview - AfD-Chef Chrupalla: Möglichkeit zum EU-Austritt beibehalten

Begleitet von Protesten beginnt die AfD am Freitag ihren Parteitag in Magdeburg. Dabei soll bestimmt werden, wer für die Europawahl im kommenden Jahr kandidiert. AfD-Chef Tino Chrupalla sagt, man wolle die EU reformieren. Wenn das nicht gehe, müsse ein Austritt möglich sein. Wirtschaftlich wolle man dann aber weiter zusammenarbeiten.

Die AfD will an diesem Wochenende ihre Kandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr bestimmen. In Magdeburg treffen sich am Freitag rund 600 Delegierte zum Bundesparteitag, Samstag beginnt der Europaparteitag. Das Programm für die Europawahl soll voraussichtlich erst eine Woche später beschlossen werden. Ein Entwurf des Parteivorstands sieht die radikale Umgestaltung der Europäischen Union vor.

AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla sagt, man wolle die EU reformieren. "Wenn dieser Ansatz nicht funktioniert, dann muss es die Möglichkeit geben, auch aus dieser EU auszusteigen oder auszutreten. Diese Möglichkeit soll weiter behalten bleiben." Wirtschaftlich wolle man in diesem Fall mit den anderen europäischen Staaten aber weiter zusammenarbeiten. "Wir sagen ganz klar 'Ja' zu Europa, aber 'Nein' zu dieser mittlerweile übergreifenden EU", so Chrupalla.

Chrupalla: Maximilian Krah wird guten Kandidaten abbilden

 

Die Landesverbände haben sich vorab nicht auf eine gemeinsame Kandidatenliste für die Europawahl verständigt. Als möglicher Spitzenkandidat wird der umstrittene EU-Abgeordnete Maximilian Krah gehandelt. Dieser verfolge Positionen, die die AfD vertritt, betont Chrupalla. Dass Ansichten umstritten sein können, gehöre zum Wesenskern der Politik dazu. Entscheidend sei, dass Krah deutsche Interessen vertrete. "Von daher denke ich, dass er auch einen guten Kandidaten - wenn er gewählt ist - abbilden wird."

Mehrere Bündnisse haben in Magdeburg zu Protestaktionen gegen die AfD aufgerufen. Vor allem für Samstag sind Großdemos angemeldet.

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