Sänger Mick Jagger
dpa
Bild: dpa Download (mp3, 9 MB)

Interview - Vom Blues-Fan zum Rock-Rebell: Mick Jagger wird 80

Mick Jagger ist der Inbegriff des Rockfrontmanns - und er feiert diesen Mittwoch seinen 80. Geburtstag. Seinen rebellischen Ruf verdankt der Sänger der Rolling Stones auch einer "Inszenierung eines sehr professionellen Managements", sagt Bodo Mrozek, Experte für Popkultur.

Mick Jagger wurde am 26. Juli 1943 geboren, als Sohn einer Avon-Beraterin und eines Lehrers, erzählt Bodo Mrozek, Historiker am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Als Jugendlicher sei er Fan der zeitgenössischen Musik gewesen, vor allem habe er Buddy Holly und Chuck Berry gemocht. Jaggers Band sei eine Blues-Band gewesen, sagt Mrozek.

Management inszeniert Stones als "besonders harte Band"


Nachdem er zusammen mit Keith Richards die Rolling Stones gründete, habe er die ersten eigenen Marotten entwickelt - "wie das Schleudern des Mikrofons", so der Popkultur-Experte. "Aber man muss sich auch klarmachen: Das folgt auch einer Inszenierung eines sehr professionellen Managements. Die Stones werden früh als eine besonders ungewöhnliche und harte Band inszeniert."

So habe Manager Andrew Loog Oldham etwa auch das Alter von Mick Jagger nach unten "korrigiert", sagt Mrozek. "Er gibt ihn als Sohn des Proletariats aus, als einen wütenden Arbeiter, der er gar nicht ist." In den frühen 1960er Jahren sei es aber auch recht leicht gewesen, Aufsehen zu erregen.

Mrozek: "Pop hat große Etablierungstournee hinter sich"


An der Geschichte der Rolling Stones lasse sich auch etwas Generelles zeigen, meint der Historiker. Denn die Popkultur sei nicht mehr unbedingt mit Jugendlichkeit oder Jugendkultur gleichzusetzen. "Der Pop hat eine ganz große Etablierungstournee durch die Jahrzehnte hinter sich", so Mrozek. "Mittlerweile ist das ja ein intergenerationelles Projekt: Zu den Konzerten gehen jetzt junge Leute mit ihren Eltern, die durch sie zu den Stones gekommen sind."

Auch auf rbb24inforadio.de