US-Präsident John F. Kennedy am 26.06.1963 bei seiner historischen Rede vor dem Rathaus Schöneberg.
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Interview - Zeitzeuge Koch: "Ich bin ein Berliner" sorgte für Jubel

"Ich bin ein Berliner": Mit diesem Satz ging die Rede des US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg in die Geschichte ein. Das war vor fast 60 Jahren, am 26. Juni 1963. Als 14-Jähriger war Ed Koch dabei - und berichtet heute von einer großen Feiertagsstimmung in einem Klima der Angst.

14 Jahre alt war Ed Koch, als US-Präsident John F. Kennedy 1963 nach Westberlin reiste und vor dem Rathaus Schöneberg seine wichtige Rede mit dem Satz "Ich bin ein Berliner" hielt. Er habe damals unbedingt dabei sein wollen, erinnert sich Koch. Denn er war politisch interessiert und lebte im US-amerikanischen Sektor. Eine "emotionale Verbindung" zu den US-Amerikanern habe er gehabt.

Euphorische Stimmung in der Stadt

 

Als Kennedy dann kam, sei die Stimmung euphorisch gewesen - so als sei "ein Messias" gekommen, sagt Koch. Obwohl es ein Mittwoch war, habe Feiertagsstimmung, geherrscht. Es habe sich für ihn wie ein Sonntag angefühlt.

Ständiges Bedrohungsgefühl durch die Sowjetunion

 

Zwei Mal sagte Kennedy seinen berühmten Satz "Ich bin ein Berliner" auf Deutsch. Jedes Mal sei Jubel ausgebrochen, so Koch. Verständlicherweise, aus seiner Sicht, denn es sei eine kritische Situation in der Stadt gewesen. Man habe sich immer durch die Sowjetunion bedroht gefühlt - und es sei allen klar gewesen, dass ein Dritter Weltkrieg wegen Westberlin beginnen könnte.