Der Abstieg von Hertha BSC steht fest: Nach dem 1:1 gegen Bochum am vorletzten Spieltag sind die Berliner nicht mehr zu retten. Jetzt hat der Verein noch bis zum 7. Juni Zeit, die Auflagen der DFL zu erfüllen – sonst droht der Verlust der Lizenz und damit verbunden der Abstieg in die Regionalliga.

Harte Zeiten für echte Fans – wie Jörg Hans, den Vizepräsident des Hertha BSC Fanclubs. Auch ihm ging es am Tag nach dem Abstieg sehr schlecht: "Man hat sehr viel gegrübelt, es war eine Kombination aus Frust, Wut und Traurigkeit." Doch jetzt gehe es darum, die Situation zu akzeptieren und in die Zukunft zu schauen.

"Das Geld ist die Spree runtergeflossen"

Zwar gebe es auch in der 2. Liga attraktive Gegner und Spiele, aber: "Grundsätzlich vertrete ich schon die Haltung, dass 2. Liga nicht das Ziel eines Traditionsvereins sein sollte", sagt Hans. Auch für eine Runderneuerung sei das Unterhaus nicht zwingend geeignet: "Die Ziele sind ja dann andere, […] unbedingt wieder aufzusteigen und ich denke, da wird der Druck einfach auch nicht weniger."

Der erstaunliche Niedergang der Hertha trotz einer Investition von mehr als 370 Millionen lässt sich laut Hans nur mit einem erklären: "Unkontrollierter Größenwahn. […] Das Geld ist die Spree runtergeflossen und im großen Sumpf versickert. Da haben bestimmt auch viele ganz gut verdient, aber für den Verein dann letztlich nichts geleistet."

Fans bleiben der Hertha auch in der 2. Liga treu

Woran Hans keinerlei Zweifel hat, ist die Treue der Fans: "Wir werden weiter unterstützen und wir hoffen, dass wir das Olympiastadion auch in der 2. Liga mit über 50 000 pro Spiel, egal gegen welche Mannschaften es geht, gefüllt bekommen."