Matthay fragt. - Russland unter Putin – wohin strebt das Land?
Russland wählt den nächsten Präsidenten, aber haben die Russinnen und Russen tatsächlich eine Wahl und wollen sie überhaupt eine Alternative zu Wladimir Putin? Was bedeuten sechs weitere Jahre Putin? Sabina Matthay fragt die Osteuropa-Expertin Katharina Bluhm.
Am 17. März bestimmen die Russinnen und Russen den nächsten Präsidenten ihres Landes. Doch die Bestätigung von Amtsinhaber Wladimir Putin gilt als ausgemacht. Denn Putin strebt nach Weltmacht und seine Landsleute folgen ihm. Warum hat die russische Politik den feindlichen Kurs eingeschlagen, der zum Angriff auf die Ukraine führte? Wohin strebt das Land jetzt, führt Russlands Weg zurück in die Vergangenheit?
Weitere Jahre mit Putin seien eine Katastrophe
Sechs weitere Regierungsjahre von Putin seien eine Katastrophe, sagt Katharina Bluhm von der FU Berlin: "Es ist eine Katastrophe für Russland, für die Ukraine und auch für Europa, weil die Versuche, eine Lösung zu finden, die tatsächlich einen Frieden bedeutet unter solchen Bedingungen extrem schwer sind. Was das für Russland jetzt heißt? Die Szenarien reichen von einer fortgesetzten Stabilität bis zum Bürgerkrieg."
Katharina Bluhm, Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Osteuropa, ist in Ostberlin aufgewachsen und hat an der Humboldt-Universität Berlin, der Lomonossow-Universität in Moskau studiert und sich in Jena für Soziologie habilitiert. Sie forscht unter anderem zum Neokonservativmus in Russland und Osteuropa.