13.10.1989, Berlin, DDR - Junger Mann entzuendet Kerzen vor der Ost-Berliner Gethsemanekirche
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Forum - 35 Jahre Mauerfall: Wo stehen die Kirchen heute?

Fürbitten für Inhaftierte und geheime Rockkonzerte - für die DDR-Opposition spielte die Kirche eine wichtige Rolle. Was ist 35 Jahre nach dem Mauerfall davon geblieben? Darüber diskutiert Ulrike Bieritz mit ihren Gästen.

Haben die Kirchen die Mauer am 9. November 1989 zum Einsturz gebracht? Sicher nicht allein, aber sie waren zu DDR-Zeiten Orte des offenen Austausches, von Debatten, Diskussionen und auch Kontroversen. Sie öffneten ihre Türen für Andersdenkende, nicht nur Umweltaktivisten und Friedensbewegte.

Kirchenräume waren Schutzräume - zum Beispiel die Berliner Gethsemanekirche oder auch die Nikolaikirche in Leipzig. Von hier gingen Demonstrationen aus, die am Ende das Regime stürzten. Viele, die damals in den Kirchenräumen Unterschlupf fanden, hatten mit Glauben und Religion eigentlich nichts am Hut.

Damals reagierten die Kirchen auch auf Defizite im Land.

Wie ist das heute? Welche Rolle spielen sie in einer sich ausdifferenzierenden Gesellschaft? Sind sie noch Orte der freien Rede, an denen offen diskutiert werden kann, wo Kontroversen ausgehalten werden? Wem bieten sie Schutzräume? Und werden sie überhaupt noch gebraucht, wenn sich immer mehr Menschen abwenden und austreten? Oder liegt die Zukunft allein im sozialen Bereich?

Podiumsgäste


Christina-Maria Bammel
, Pröpstin Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Detlef Pollack, Religionssoziologe

sowie Jugendliche aus der Gemeinde

Moderation: Ulrike Bieritz

Die Diskussionsrunde ist eine Kooperation der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord mit rbb24 Inforadio.

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