Adeline Abimnwi Awemo, CDU-Kandidatin für den Landtag Brandenburg, wird im Wahlkampf interviewt.
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Berlin und Brandenburg - CDU-Politikerin in Cottbus angegriffen und rassistisch beleidigt

Wieder ist eine Politikerin im Wahlkampf angegangen worden. In Cottbus hat eine junge Frau die CDU-Kandidatin Adeline Abimnwi Awemo beim Äufhängen von Wahlplakaten rassistisch beleidigt und tätlich angegriffen. Von Lisa Steger

Die CDU-Politikerin Adeline Abimnwi Awemo aus Cottbus hat im Gespräch mit dem rbb den Angriff auf ihre Person geschildert. Demnach sei sie gerade dabei gewesen, gemeinsam mit Familienmitgliedern, darunter ihre beiden Kinder, das letzte Wahlplakat aufzuhängen.

Zunächst habe ihr die spätere Angreiferin mehrere Fragen gestellt, auf die sie freundlich geantwortet habe. "Nachdem wir die Frage, ob wir zur CDU stehen, bejaht haben, sagte sie plötzlich, wir seien laut Grundgesetz keine Menschen. Ich habe dann gesagt, nein, laut Paragraf eins des Grundgesetzes sind alle Menschen gleich. Dann begann sie damit, meine Plakate wegzunehmen und hat die Kabelschnur entfernt. Da wurde ich sauer und habe versucht, in Ruhe mir ihr zu reden. Dann drohte sie, meine Brille kaputt zu machen, wovor ich sie gewarnt habe. Dann hat sie gesagt: Wenn ich Sie schlage, werden sie schwärzer als sie jetzt sind. Und da hab ich gelacht und gesagt, ja schlagen Sie mich ruhig, und dann hat sie mir auf einmal in den Nacken geschlagen", so Awemo.

Awemo: Fühle mich in Cottbus sicher

 

Die Polizei sei inzwischen eingetroffen und habe die Frau festgenommen. Sie selbst sei in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht worden und später nach Hause gegangen.

"Das war das erste Mal, dass sich so beleidigt wurde. Ich will mich bedanken bei den vielen Menschen, deren Hilfe und Solidarität ich heute erfahren habe", betonte Awemo. Sie habe auch viel Zuspruch von den Menschen in Cottbus erfahren. "Cottbus ist eine sehr schöne Stadt, ich fühle mich hier sicher", so die angegriffene Politikerin. Am Samstag wolle sie weiter plakatieren - "ab 10 Uhr bis wir fertig sind", so die gebürtige Kamerunerin.

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