Der Medienunternehmer Leo Kirch (vorn) und der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer (Bild: DPA)
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- Der Fall Kirch - eine Chronologie

Der Fall Kirch lässt die Deutsche Bank seit mehr als einem Jahrzehnt nicht los. Lesen Sie hier noch einmal die wichtigsten Stationen der Affäre.

Februar 2002: Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer stellt die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe infrage. In einem TV-Interview sagt er: "Was alles man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen."

April 2002: Die Kirch-Gruppe stellt Insolvenzantrag für ihr Kerngeschäft. Später folgt die Dachgesellschaft Taurus-Holding.

Januar 2006: Der Bundesgerichtshof (BGH) stellt fest, die Bank und Breuer seien dem Medienunternehmer Leo Kirch grundsätzlich zur Zahlung von Schadenersatz verpflichtet. Eine Haftung der Bank für den Zusammenbruch des gesamten Medienimperiums verneinen die Richter.

14. Juli 2011: Leo Kirch stirbt im Alter von 84 Jahren.

14. Dezember 2012: Das Oberlandesgericht (OLG) München verurteilt die Deutsche Bank zu Schadenersatz für Verluste in Folge der Pleite des Kirch-Imperiums. Die Höhe soll von zwei Gutachtern bestimmt werden.

20. Februar 2014: Die Deutsche Bank zahlt den Kirch-Erben in einem Vergleich 925 Millionen Euro.

23. September 2014: Die Münchner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Fitschen, seine Vorgänger Breuer und Ackermann, den ehemaligen Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Clemens Börsig, sowie Ex-Vorstand Tessen von Heydebreck. Sie wirft ihnen unrichtige Zeugenaussagen vor und geht von versuchtem Betrug in einem besonders schweren Fall aus.

2. März 2015: Das Landgericht München lässt die Anklage in vollem Umfang zu.

28. April 2015: Prozessbeginn vor dem Landgericht München. Für die Verhandlung hat das Gericht zunächst 16 Verhandlungstage bis zum 22. September angesetzt.

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(Quelle: tagesschau.de)