Die Münchner Staatsanwaltschaft beschuldigt die Männer, vor vier Jahren im Prozess um einen Milliarden-Schadenersatz für die Pleite von Leo Kirchs Medienkonzern nicht die Wahrheit gesagt zu haben. So wollten sie demnach erreichen, dass die Bank nichts an ihn zahlen muss. Dies sei versuchter Prozessbetrug in einem besonders schweren Fall. Konkret ging es damals darum, ob die Manager den Kirch-Konzern gezielt unter Druck gesetzt hatten, um nach dessen Pleite lukrative Beraterverträge für die Bank zu bekommen.
Fitschen sagte so laut Staatsanwaltschaft zwar nicht vorsätzlich falsch aus, machte aber Angaben, die in sich nicht schlüssig gewesen seien. Damit wollte er aus Sicht der Anklage die gemeinsame Verteidigungsstrategie der beteiligten Manager stützen.
Die Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Fitschen betonte beispielsweise, er habe "weder gelogen noch betrogen". Er sei nicht zu verstehen, dass er angeklagt wurde.
Börsig und von Heydebreck müssen sich zudem wegen uneidlicher Falschaussage verantworten. Sie waren im Kirch-Prozess nicht als Beschuldigte aufgetreten, sondern als Zeugen. Die Staatsanwaltschaft geht außerdem von einer "Nebenbeteiligung" der Deutschen Bank als Institution aus.