Mitarbeiterinnen der Post sitzen am 15.06.2015 bei einer Demonstration in Hannover auf einer Mauer (Quelle: dpa)
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- Fragen und Antworten zum Poststreik

Beschäftigte der Post streiken seit dem 8. Juni. Wann es eine Lösung gibt, ist offen.  Was Sie als Kunde zum Poststreik wissen müssen, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Seit Wochen bleiben Millionen Sendungen liegen

Die Postzustellung von im Normalfall rund 3,5 Millionen Briefsendungen, die pro Tag die Briefzentren durchlaufen, ist durch den Streik spürbar beeinträchtigt. Allerdings kann die Post auf Beamte zurückgreifen, die nicht streiken dürfen, und sie setzt zusätzlich Aushilfskräfte ein, weshalb sich der Ausstand örtlich sehr unterschiedlich auf die Zustellung auswirkt. 

Mit der Paketpost verhält es sich ähnlich. Obwohl die DHL-Fahrzeuge überall im Stadtbild präsent sind, warten etliche Berliner schon seit Tagen auf ihre Sendung. Von Bezirk zu Bezirk ist das höchst unterschiedlich. Wie genau, darüber wollte die Post auf Anfrage des rbb keine Angaben machen. Der Rentner Olaf Hütter aus Weißensee erhält seit 14 Tagen keine Post mehr. Beim zuständigen Postamt verlangte er die Herausgabe seiner Briefsendungen, aber vergebens: "Die Beamten hat mir gesagt, das geht nicht, weil die Post noch sortiert werden muss," berichtet er dem rbb.

Fragen und Antworten zum Poststreik

  • Bleibt der Briefkasten leer?

  • Was ist mit Paketen?

  • Was tun bei Schreiben mit Kündigungsfristen?

  • Welche Alternativen gibt es?

  • Worüber streiten Verdi und die Post?

  • Was will die Gewerkschaft erreichen?

  • Was hält die Post davon?

In dem Tarifkonflikt geht es um die Arbeitsbedingungen von bundesweit rund 140.000 Beschäftigten. Die Gewerkschaft will vor allem die 49 regionalen Gesellschaften mit geringerer Bezahlung im Post-Paketgeschäft wieder in den regulären Haustarif aufnehmen. Im Gegenzug hatte sie Anfang Juni einen moderaten Gehaltsabschluss angeboten.

Das Angebot lehnt die Post aber ab. Die Regionalgesellschaften mit geringerer Bezahlung seien unverzichtbar. Die Post zahlt im Haustarif 17,70 Euro, in den Regionalgesellschaften im Schnitt nach Darstellung des Sprechers rund 13 Euro. Damit liege die Post aber auch mit den Regionalgesellschaften vielfach noch deutlich über der Konkurrenz.

Verdi wirft dem Unternehmen dagegen vor, seine Gewinne von fast drei Milliarden Euro 2014 auf Kosten niedrigerer Löhne noch weiter in die Höhe schrauben zu wollen.