Die "närrischen Tage" vor der am Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit haben verschiedene Namen: Das meist in ursprünglich katholischen Gebieten veranstaltete Brauchtum heißt im Rheinland Karneval, in Mainz und Umgebung Fastnacht, im schwäbisch-alemannischen Gebiet Fasnet. Fosnat nennen es die Franken, im bayerisch-österreichischen Raum wird Fasching gefeiert.
Seit dem zwölften Jahrhundert ist das Wort "Fastnacht" im Mittelhochdeutschen bekannt. Der Begriff Karneval setzt sich zusammen aus den beiden lateinischen Wörtern "carnis" (Fleisch) und "levare" (wegnehmen).
Übersetzt heißt es also Fleischwegnahme. Unmittelbar nach Karneval beginnt die Fastenzeit bis Ostern, in der Christen früher kein Fleisch essen und auch keinen Sex haben sollten. Darauf verweist auch das Wort Fastnacht: Am Abend vor Beginn des Fastens wollte man noch einmal richtig feiern.
Seit dem 13. und 14. Jahrhundert gehören Gastmähler, Trinkgelage, Reiter- und Tanzspiele zu den Karnevlas-Bräuchen. Kaum verändert hat sich die Art der Festlichkeiten: Mit Tanz, Spiel, Umzügen und Verkleidungen wird in den Tagen vor der Fastenzeit die bestehende Ordnung außer Kraft gesetzt und im Narrengewand verspottet.
Bis 1823 war das Wort "Karneval" in Deutschland übrigens kaum verbreitet, man sprach auch in Köln und Düsseldorf von "Fastnacht". Reiche Kölner, die das närrische Treiben reformieren wollten, führten dann das aus Italien stammende Wort ein, weil ihnen der venezianische Karneval kultivierter erschien. (Quelle: dpa, KNA)