
Montag, 18. März 2019 - Verdienstunterschiede bleiben unverändert hoch
Auch im Jahr 2019 liegen die Gehälter und Löhne bei Frauen und Männern denkbar weit auseinander. Laut Statistischem Bundesamt beträgt die "Gender Pay Gap", die Lücke zwischen den Geschlechtern 21 Prozent. Daran erinnern will an diesem Montag erneut der "Equal Pay Day". Was es damit auf sich hat, fassen wir hier zusammen.
Frauen verdienen trotz Aufholjagd auf dem Arbeitsmarkt weiterhin weniger als Männer und arbeiten oft in Jobs, für die sie überqualifiziert sind. Das ist das Ergebnis einer von der Bertelsmann Stiftung geförderten Langzeitstudie eines Forscherteams der FU Berlin, die zum "Equal Pay Day" am Montag in Gütersloh vorgestellt werden soll. Frauen seien "Aufsteigerinnen der letzten 40 Jahre" und hätten bei Ausbildung und Einkommen seit den 1970er Jahren deutlich zugelegt, hieß es vorab.
Akademikerinnen verdienen deutlich weniger
Zwischen 1970 und 2013 sei der Anteil der weiblichen Hochschulabsolventen in Westdeutschland stark gestiegen, die Zahl der erwerbstätigen Frauen habe sich in den alten Bundesländern auf rund 12 Millionen verdoppelt. Der Bildungserfolg der Frauen spiegle sich aber noch immer nicht in den ausgeübten Tätigkeiten wider. So arbeiteten Frauen viel häufiger in Teilzeit als Männer.
Und Frauen seien oft in Jobs tägig, für die sie formal überqualifiziert seien - das galt der Untersuchung zufolge für 61 Prozent der Frauen mit Hochschulabschluss im Jahr 2012 bundesweit. Während männliche Akademiker im Schnitt nach Steuern und Transfers über rund 3800 Euro Einkommen - 2013 und in Westdeutschland - verfügten, waren es bei den Akademikerinnen nur 2050 Euro monatlich.
Laut Statischem Bundesamt hatten Frauen 2018 insgesamt im Schnitt 21 Prozent weniger auf dem Gehaltszettel als Männer - auch weil sie oft in Teilzeit oder Minijobs tätig seien und seltener in Führungspositionen. Bis bis zum 18. März 2019 mussten Frauen arbeiten, um das Gleiche zu verdienen wie die Männer bis zum 31. Dezember 2018. Deshalb wird der "Equal Pay Day" an diesem Tag begangen.
Geschichte des Equal Pay Day
Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der "Red Purse Campaign" ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Diesen Gedanken griff BPW Germany auf und startete 2007 die Initiative "Rote Tasche", die den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day legte. Der BPW ist eines der größten und ältesten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.
Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der Aktiven und Engagierten: Beim Equal Pay Day 2018 wurden rund 1.000 Aktionen in Deutschland gemeldet. Für die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland erhielten die Initiatorinnen 2009 den Innovationspreis "Ausgewählter Ort im Land der Ideen".
Quelle: equalpayday.de