
Mi, 29.07.2015 - Gleisdreieck: Die letzte Phase hat begonnen
Der U-Bahnhof Gleisdreieck ist Berlins einzige Dauerbaustelle mit direktem Bahnanschluss - so witzeln manche über die Umsteigestation, die schon seit 2009, also seit sechs Jahren saniert wird. Entsprechende Einschränkungen gab und gibt es immer wieder auf den beiden betroffenen U-Bahn-Linien 1 bzw. 12 und 2. Derzeit verkehren die Züge der U2 nur zwischen Pankow und Gleisdreieck; Fahrgäste müssen Richtung Nollendorfplatz/Zoo umsteigen. Am Mittwoch hat die BVG über den Stand der Arbeiten informiert: es geht in die letzte Bauphase. Inforadio-Reporter Dietmar Ringel dabei.
Immerhin - wer aus Pankow kommt und weiter in Richtung Westen will, kann am Gleisdreieck in die U12 umsteigen, die in Charlottenburg und Spandau die Gleise der U2 nutzt - und in Richtung Osten die der ursprünglichen U1, bis Warschauer Straße. Allerdings: Der Bahnhof Bülowstraße ist komplett dicht, am Nollendorfplatz ist nur der unterirdische Teil in Betrieb. Der Koloss Gleisdreieck mit seinen beiden, mehr als 100 Meter langen Brückenbauwerken samt Gleisen, Bahnsteigen und Hallendächern ist für die Bauleute eine ziemliche Herausforderung - sagt BVG-Bauchef Uwe Kutscher:
"Die Strecke wurde 1902 in Betrieb genommen, ist also die älteste U-Bahn-Strecke, die wir haben. Sie wurde zwar mehrfach saniert, aber nach 20 Jahren (da war die letzte Instandsetzung) hat der Zahn der Zeit weiter genagt."
Dauerbaustelle Gleisdreieck
Hinzu kommt: Der Denkmalschutz spricht ein Wörtchen mit. Deshalb dürfen alte Bauteile nicht einfach gegen neue ausgetauscht werden. Stattdessen wird per Sandstrahl der alte Stahl vom Rost befreit und anschließend mit neuer Farbe versehen. Das dauert nicht nur, sondern kostet auch. Insgesamt 35 Millionen Euro sind für die Sanierung des Gleisdreiecks veranschlagt. Und - so Bauchef Kutschr: Dabei wird es wohl auch bleiben.
"Dieses Jahr werden hier am Gleisdreieck drei Millionen investiert. Das meiste Geld ist also schon in den letzten Jahren geflossen. Aber zusammen mit den Baumaßnahmen auf den anderen Bahnhöfen kommen wir in diesem Jahr auf eine Bausumme von roundabout 15 Millionen. Das wird hier mit Landes- und Bundesmitteln finanziert und das wird auch reichen."
Zweifel daran sind - so Kutscher - trotz der schlechten Erfahrungen auf anderen Berliner Großbaustellen nicht angebracht.
Und noch eine gute Nachricht komt vonn der BVG: Wenn die Arbeiten am Gleisdreck Ende November gelaufen sind, sollen keine weiteren Strecken bei der U-Bahn gesperrt werden. Zwar soll auch 2016 noch gewerkelt werden - Aber: Nach sechs Jahren Grundsanierung sollen dann sämtliche Linien wieder durchgängig in Betrieb sein.