Vis à vis - René Wilke zum Krieg in der Ukraine: "Auch ich habe geweint"

Noch nie habe er so viel Hilfsbereitschaft gesehen wie gerade für Flüchtende aus der Ukraine, sagt René Wilke, Oberbürgermeister von Frankfurt/Oder. Zum Krieg Russlands gegen die Ukraine hat er eigene Gedanken, die auch in seiner Familiengeschichte wurzeln. Andreas Oppermann hat mit dem Linken-Politiker gesprochen.

Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke kennt sehr viele Menschen in Russland und ist mit der Mentalität der Menschen dort vertraut. „Sie verabscheuen Krieg“, so Wilke, doch auch ihre Würde und ihr Stolz seien ihnen sehr wichtig.

Im Vis á vis spricht er auch über seine russischen Wurzeln, den Streit in seiner Partei, der LINKEN, über den Krieg. Dazu sagt er: "Man kann doch den europäischen Ländern wirklich nicht vorwerfen, dass sie nicht genug versucht hätten, vorher Gespräche zu führen und eine Ebene zu finden, was sind vertretbare Positionen, wo man sich annähern kann."

Auch die Einstellung der Menschen in Ostdeutschland zu Russland ist Thema. Oft werde die Position erklärt und relativiert. Mit Blick auf Russlands geopolitische Aufstellung in afrikanischen Ländern, in China oder Belarus sagt Wilke: "Ich finde, da ist das Bild ein bisschen schief zugunsten Russlands und das scheint mir nicht immer angemessen."