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Der 11. September 2001 hat die Welt verändert. Als Reaktion auf die Terroranschläge in den USA hat sich auch die Arbeit der Nachrichtendienste verändert. Wie das in Deutschland genau aussah, erklärt August Hanning, Ex-BND-Präsident.
August Hanning hat am 11. September 2001 in seinem Büro als Präsident des Bundesnachrichtendienstes gesessen. Wie der Zufall es wollte, hatte er gerade Journalisten über die Gefahren des Terrors gebrieft, unter anderem wurde ein Bild von Osama bin Laden gezeigt. Als er die Fernsehbilder der Anschläge gesehen hat, da waren die Möglichkeiten der Täter sehr begrenzt, sagt er heute. Da habe man relativ schnell erfahren, dass es sich um Al Quaida handelte.
Atta war leider ein "genialer Organisator"
Warum konnte 9/11 geschehen? Man muss leider konstatieren, dass "Herr Atta aus Hamburg ein genialer Organisator war“, so Hanning. Die Anschläge hättenim Anschluss zahlreiche Veränderungen bei den deutschen Geheimdiensten nach sich gezogen. Man habe versucht, einen besseren Überblick über die Gefährderszene zu bekommen, auch die Zusammenarbeit der Inlandsdienste und mit ausländischen Diensten wurde verbessert, um einen möglichen nächsten Anschlag zu verhindern.
Anschläge durch Einzeltäter kaum zu verhindern
Trotz allem konnten dennoch Anschläge wie in Madrid, London oder Berlin verübt werden. Es seien aber auch etliche Anschläge verhindert worden, so Hanning: "Ich glaube, dass wir per Saldo recht erfolgreich gearbeitet haben.“ Man habe sowohl materiell als auch personell unheimlich aufgerüstet, dazu habe man eine Anti-Terror-Datei und ein Terrorabwehrzentrum geschaffen. Zu dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt sagt Hanning: "Anschläge durch Einzeltäter kann man nur sehr schwer verhindern." Das sei für die Dienste kaum möglich.