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Das Erneuerbare-Energien-Gesetz braucht eine Reform. Bis 2030 sollen 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Doch der Fahrplan lässt auf sich warten. Laut Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie, trägt vor allem das Bundeswirtschaftsministerium Schuld an den Verzögerungen.
Rein mathematisch ist Deutschland beim Öko-Strom nur halb so gut wie etwa Costa Rica. Die Mittelamerikaner versorgen sich zu 100 Prozent aus Erneuerbarer Energie, Deutschland nur zu 50 Prozent. In zehn Jahren soll hier 65 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen, aber zumindest die Reform des EEG-Gesetzes lässt auf sich warten. Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet noch daran.
Deutschland ist zum Nachzügler geworden
Simone Peter ist Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. und ehemalige Bundesvorsitzende der Grünen. Warum ist aus ihrer Sicht eine Novelle des EEG-Gesetzes wichtig? "Wir sind vom Vorreiter der Energiewende zum Nachzügler geworden", sagt Peter. Das Problem sei, dass das Bundeswirtschaftsministerium ständig wichtige Entscheidungen vertage.
Im ersten Quartal 2020 habe man es aber erstmals geschafft über die 50 Prozent zu kommen, "aber das ist alles relativ. Wir könnten schon weiter als 50 Prozent sein, wenn wir nicht so erhebliche Einschnitte erlebt hätten."
Erhebliche Einbrüche bei der Windenergie
Peter nennt hier vor allem den Zusammenbruch der Photovoltaik-Branche und bei der Bio-Energie. Man erlebe zudem seit zwei Jahren erhebliche Einbrüche bei der Windenergie, "weil der politische Rahmen fehlerhaft gesetzt war."
Hier seien laut Peter bereits 40.000 bis 50.000 Arbeitsplätze weg. Man müsse hier natürlich auch die BürgerInnen mitnehmen. Dazu brauche es jetzt den passenden Rahmen und die Flächen.
Es brauche Anschlusskonzepte
Anfang nächsten Jahres fallen Solarstrom-, Wind- und Photovoltaik-Anlagen aus der EEG-Förderung. "Da ist es längst überfällig, dass man ein Anschlusskonzept hier auf den Tisch legt", sagt Peter. Man brauche Fördermöglichkeiten, dass es hier weiterlaufe.
Peter hoffe, dass Deutschland sich in zwei Jahrzehnten zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien versorgen könne.