In Deutschland gebe es sehr wenige Frauen in den Spitzen- oder Vorstandspositionen, so Kugel - aber generell mangele es dort auch an Personen, die nicht ausschließlich weiß und männlich sind.
Ein derartiges Bild reflektiert nicht die gesellschaftliche Relevanz von heute, so Kugel. Derzeit werde in Deutschland viel über Veränderung geredet - aber sie finde nicht statt, sagte die Beraterin. Dabei müsse man nicht auf Einzelfälle schauen, sondern auf die gesamten Strukturen und was sie dazu beitragen, dass sich bislang wenig bewegt.
Kugel: Karriereentscheider sind oft homogene Gruppe
Dass beispielsweise Frauen lieber keine Karriere machen würden, damit sie eine Familie gründen können, stimme so nicht, sagte Kugler. Denn Frauen, die keine Kinder hätten, würde nicht automatisch befördert. Das Problem sei eher, dass EntscheiderInnen eine meist sehr homogene Gruppe sind und bewusst wie unbewusst jene ausschließen, die nicht dazupassen - seien es Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen mit Behinderung, so die Managerin.
Sie selbst hab sich für Kinder und Karriere entschieden - doch das wäre nicht ohne die Unterstützung durch ihre Mutter und eine Tagespflege möglich gewesen. Deutschland halte bislang zu sehr an Rollenbildern fest, die es Männern wie Frauen erschwere, ganztags berufstätig zu sein. Das läge unter anderem an dem frühen Schulschluss aber auch am Mangel an flächendeckend guter Kita-Betreuung, die sich alle Eltern leisten können, sagte Kugler.