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Vor knapp 100 Jahren wurde die erste Kleingartenverordnung verabschiedet - sinngemäß das Grundgesetz der Schrebergärtner. Aktuell wird darüber debattiert, ob immer mehr Schrebergärten zugunsten neuer Wohnungen in Berlin weichen müssen. Aus Sicht von Stefan Evers keine gute Idee: Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Berliner CDU plädiert für mehr Mut bei der Erschließung vorhandener Bauflächen.
Kleingärten machen etwa drei Prozent der Berliner Stadtfläche aus. Man solle sich aber eher einmal anschauen, welches Potential die Schrebergärten für die Zukunft Berlins haben könnten, so Evers. "Bauland ist immer die Diskussion, die rund um Kleingärten geführt wird." Berlin verfüge über "immense Flächen für Bauaktivitäten". Es fehle eher an Mut, diese Flächen für Stadtquartiere zu erschließen, so der stadtentwicklungpolitische Sprecher. "Es kann nicht sein, (...) dass die Kleingärtner das Nachsehen haben sollen." Evers sieht den Blankenburger Süden, Buch, die Elisabeth-Aue, aber auch den Rand des Tempelhofer Feldes als geeignete Bauflächen. Auch der Ausbau von Dachgeschossen sei noch möglich und Berlin benötige einen Hochhausentwicklungsplan für Wohnungen.
Kleingärten unterstützen Artenvielfalt in der Stadt
Man müsse auch nicht über die Pachthöhe von Kleingärten diskutieren, so Evers. Es bräuchte eher eine Diskussion um Artenschutz, Biodiversität und Lebensmittelversorgung aus der Stadt. "Ich glaube, dass da wertvolle Reserven schlummern, über die es sich viel mehr lohnt zu diskutieren", sagte Evers. Die Großstadt böte eine durchaus größere Artenvielfalt als das landwirtschaftlich geprägte Umland, so Evers. Die Kleingartenkultur trüge dazu bei: "Das ist ein Schatz, bei dem es darum geht: Wie öffnen wir ihn für alle?"