Visionäre der Stadt - Baden in der Spree

Wäre es nicht herrlich, mitten in Berlin einfach in die Spree zu springen und vorbei zu schwimmen an der einzigartigen Kulisse zwischen dem Humboldt-Forum und dem Bodemuseum? Diese fantastische Vision hatten die beiden Brüder Tim und Jan Edler schon in den späten 1990er Jahren. Inzwischen wird die Idee eines Flussbads immer konkreter, wie Inforadio-Redakteurin Gabriele Heuser berichtet.

Bislang ist die Wasserqualität zum Schwimmen zu schlecht. Denn besonders nach heftigen Regengüssen wird das Spreewasser durch die Überläufe aus der Berliner Mischwasserkanalisation stark mit ungeklärten Fäkalien, Spülrückständen und Hygieneartikeln verschmutz. Das soll in Zukunft möglichst vermieden werden und zusätzlich planen die Initiatoren des Flussbad-Projekts auf einer Länge von 400 Metern eine mit Pflanzen bewachsene Kiespackung in den Fluss zu bringen, durch die das Wasser strömt. Bei dieser Passage soll es von Mikro-Organismen , die sich in den Zwischenräumen der Kieskörner ansiedeln, natürlich gereinigt werden.

Immer in Bewegung

Die Bepflanzung durch Schilf dient der Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen und sorgt außerdem dafür, dass das Filtermaterial ständig in Bewegung bleibt und sich nicht durch Schlick zusetzt. Hinter dem bestehenden Wehr am Auswärtigen Amt soll das Wasser dann sauber sein für das Schwimmvergnügen, garantiert bis zu nördlichen Spitze der Museumsinsel unmittelbar vor dem Bodemuseum. Dort verhindert ein Abschlusswehr, dass nicht gereinigtes Flußwasser in den Schwimmbereich zurückströmt.

2025 soll es so weit sein

Durch großzügige Freitreppen dort, wo jetzt noch hohe Mauern das Ufer steil vom Wasser trennen, sollten in Zukunft  die Badewilligen in die Spee steigen. Doch die neugeschaffenen Flächen könnten auch als Treffpunkt und Erholungsort an sich dienen - so würde der bislang ungenutzte öffentliche Raum in der Mitte der Stadt neu belebt. 2025 soll das Flussbad eingeweiht werden - genau 100 Jahre nachdem das letzte Bad in diesem Gebiet aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen geschlossen wurde.

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